Dom Minden

Lage und Geschichte

Die alte Bischofs- und Hansestadt Minden liegt an einer leicht passierbaren Weserfurt, nördlich der „Porta Westfalica“, der westfälischen Pforte, einem Durchbruch der Weser durch das Hügelgelände des Wiehengebirges. Eine Besiedlung des Mindener Raumes reicht bis in die mittlere Steinzeit zurück. Um die Zeitenwende war das Gebiet vom Stamm der Cherusker bewohnt, deren Feldherr Arminius den Römern im Jahre 9 n. Chr. bei der Schlacht im Teutoburger Wald eine vernichtende Niederlage bereitete.

Entscheidende Impulse zur Stadtgründung gingen von der Gründung des Bistums Minden um das Jahr 800 aus. 798 wird Minden anlässlich eines Weserüberganges Karls des Großen erstmals als „Minda“ genannt. Einer alten Legende nach erschienen Karl der Große und sein damaliger Gegenspieler Herzog Widukind nach ihrer Versöhnung als Taufpaten der Stadt. Widukind besaß an der Stelle, an der Karl der Große einen Dom bauen wollte, eine Burg. Daraufhin gab Widukind Karl die Hälfte seines Besitzes mit den Worten: „Min und Din soll dieser Ort sin“. Aus diesem „Min – Din“ soll der Name „Minden“ entstanden sein. Während der folgenden Jahrhunderte beeinflussten die Mindener Bischöfe nicht nur als Seelsorger, sondern auch als Politiker die Stadt und das Bistum. Am 19. März 977 übertrug Kaiser Otto ll.in einer Urkunde dem Mindener Bischof Milo alle Rechte über die Stadt, so das Recht des Königsbannes, der Errichtung einer Münzstätte und der Zollerhebung.

Die ältesten ergrabenen Siedlungsspuren im Stadtgebiet reichen bis ins frühe 11. Jahrhundert und auch noch weiter zurück. Die geographisch ausgezeichnete Lage am Schnittpunkt bedeutender Handelswege von West nach Ost und von Süd nach Nord sowie an der schiffbaren Weser führten schon sehr früh zum Beitritt der Stadt zum Bund der Hanse.

Während der Reformation nahm der größte Teil der Bürgerschaft den evangelischen Glauben an. Durch einen Vergleich im Jahre 1535 zwischen der Stadt, dem Bischof und dem Domkapitel blieben der Dom und die Klosterkirchen St. Mauritius und St. Johannis katholisch, wogegen alle übrigen Kirchen der Stadt lutherisch wurden.

Nach dem westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück im Jahre 1648 gelangte Minden unter brandenburgischen und preußischen Einfluss. Der die Stadt umgebende Festungsgürtel verhindert eine Ausdehnung der Stadt darüber hinaus. Auf dem Gelände, das heute weithin zum Sprengel von St. Ansgar gehört, tobte während des Siebenjährigen Krieges die „Schlacht von Minden“, die am 1. August 1759 hier entschieden wurde. 1816 wurde Minden Regierungssitz der Provinz Westfalen.

Durch den Bau des Mittellandkanals in den Jahren 1914-1917, die hier das breite Bett der Weser überquert, wurde Minden an das internationale Wasserstraßennetz angeschlossen.

Entstehung

Die Mitte des Bistums Minden und der Stadt war und ist der Dom. Das heutige Gotteshaus reicht mit den romanischen Bauteilen bis ins 11., mit den frühgotischen bis ins 13. Jahrhundert zurück.

Wesentliche Elemente der frühen Geschichte sind in der abgebildeten Zeittafel dargestellt, die sich im Eingangsbereich des Domes befindet.

Am Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Dom fast komplett zerstört und in 1950er Jahren wieder aufgebaut.

Wikipedia-Artikel Mindener Dom und Erklärungsvideo

Hinweise: 

Eine sehr ausführliche Beschreibung des Doms und seiner Geschichte ist in dem Wikipedia-Artikel Mindener Dom enthalten.

Weitere Informationen im Erklärungsvideo „Bistum und Dom zu Minden – Zwölf Jahrhunderte Geschichte(n)“.

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